Die Hamburger Studienbibliothek ist ein Zusammenschluss für die Aneignung und Entwicklung kritischer Gesellschaftstheorie. Sie tritt dabei nicht als Dienstleister für eine längst imaginär gewordene »Bewegung« auf, sondern will in tristen Zeiten den erreichten Stand kritischen Denkens bewahren, um ihn im Vorgriff auf bessere zu aktualisieren. Die HSB …
Die HSB ist als gemeinnützig anerkannt und finanziert ihren Betrieb ausschließlich aus (steuerlich absetzbaren) Mitgliedsbeiträgen und Spenden. Jedes neue Mitglied hilft daher, unseren Bestand und unsere Aktivitäten zu erhalten und auszubauen! Wir freuen uns natürlich auch stets über Bücher- und andere Sachspenden. Wer über Texte und Veranstaltungstermine der HSB regelmäßig informiert werden will, kann uns benachrichtigen und wird dann in unseren Mailverteiler aufgenommen. Spendenkonto: DE06 4306 0967 1245 8270 00 (GLS Bank) Öffnungszeiten: Mi. + Do. 17–20 Uhr Anfahrt Unser Domizil ist das Haus kurz hinter den Elbbrücken (stadteinwärts) mitten auf der Straße (jetzt leider ohne Mercedesstern). Der einzige Fußgängerüberweg ist nordöstlich vom Haus.
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News/AktuellesDiskussionsveranstaltung
Wie geht kritisches Gedenken?
Die heutige deutsche Gedenkkultur ist das Produkt einer seit acht Jahrzehnten andauernden Auseinandersetzung, in der Überlebende, Historiker:innen, antifaschistische Organisationen und andere zivilgesellschaftliche Initiativen einer an Staatsräson und herrschender Meinung ausgerichteten Vergangenheitspolitik gegenüberstanden. Die Geschichte der Gedenkstätte in der Schule am Bullenhuser Damm und der KZ-Gedenkstätte Neuengamme ist dafür ein gutes Beispiel. Dies trifft keineswegs nur auf das Shoah-Gedenken zu: auch die Erinnerung an andere Verbrechen des NS oder z.B. die des Kolonialismus musste, bevor sie in veränderter Form in kommunales oder staatliches Handeln einging, ›von unten‹ organisiert werden – und spätestens, sobald es um Forderungen nach konsequentem Antifaschismus oder Entschädigung geht, ist das noch so. Allerdings gab es immer schon, verschärft in diesem Jahrzehnt und noch einmal nach dem Pogrom vom 7. Oktober 2023, Einwände gegen offizielles Gedenken, die die zentrale Bedeutung der Shoah darin als Politik von oben und unsachliche Parteinahme für Israel interpretieren – jüngere Beispiele sind der »Deutsche Katechismus« des australischen Genozid- Forschers A. Dirk Moses und andere Publikationen aus dem Umfeld der postcolonial studies. Wir wollen referieren, wie diese Einwände funktionieren, begründen, warum eine Kritik der Vergangenheitspolitik anders aussehen muss, und diskutieren, was die Voraussetzungen für kritisches Gedenken sind. Die Veranstaltung findet im Rahmen der Woche des Gedenkens im Bezirk Hamburg-Mitte statt. Montag, 5. Mai, 19 Uhr, HSB
Bibliothekskonzert
Hopscotch
Clémence Manachère – Flöte, Piccoloflöte, Sopransaxophon, Komposition ![]() Hopscotch ist von den »Chamberworks« von Daniel Libeskind inspiriert. Es ist ein System für freie Improvisation, bei dem man sich als erstes auf eine gemeinsame Sprache einigt. Es geht um Freiheit, so dass jede:r Musiker:in für die Form verantwortlich ist. Die Struktur des Stückes besteht aus vier Serien à sieben auf unterschiedliche Weise miteinander verbundenen Fragmenten, dazu kommt ein »Joker«. Der Witz des Spiels ist, dass die Fragmente übereinander funktionieren und interagieren können. »Hopscotch« ist Jazz und neue Musik gleichzeitig. Freitag, 4. April 2025, 20 Uhr, HSB. – Eintritt frei, Spende für die Band erbeten.
Anschließend offener Barabend. Kundgebung
Solidarität mit Israel
… Der größte Massenmord an Juden nach 1945 ist weder aus der israelischen Besatzungspolitik zu erklären oder gar zu rechtfertigen, noch dient er in irgendeiner Weise irgendeiner Art von Befreiung. Die Hamas verfolgt mit ihrem Terror ausschließlich das Ziel der Auslöschung des Staates Israel und allen jüdischen Lebens.… Samstag, 9. Dezember, 12 Uhr, Altona, Platz der Republik, Rathaus,
an der »Black Form – Dedicated to the Missing Jews« von Sol LeWitt Hinweis: Film & Diskussion
9/11 Santiago – Flucht vor Pinochet
Anlässlich des 50. Jahrestages des Militärputsches in Chile hat die Bundeszentrale für politische Bildung einen Dokumentarfilm finanziert, der die Generation der (heute erwachsenen) Exilkinder zu Wort kommen lässt. Vorführung und Diskussion mit Regisseur Thomas Grimm sowie Claudia González, die vor zwei Jahren beim Negativen Nachmittag zu Protest und Reaktion in Chile referiert hat. Mehr zum Film beim Metropolis-Kino. Mittwoch, 6. Dezember 2023, 19.00 Uhr, Metropolis
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Diskussionsveranstaltung
Spezialoperation und Frieden.
Antikriegsproteste, Opposition und Nationalismus in Russland
Die Reaktionen der russischen Opposition auf die neuesten Kampfhandlungen in der Ukraine zeigen, dass es bei aller Kritik an der Politik des Präsidenten Wladimir Putin unüberbrückbare Differenzen zwischen den verschiedenen Strömungen gibt. Linke, liberale und nationalistische Oppositionelle können sich in innenpolitischen Fragen besser einigen als in den außenpolitischen. Gerade in der Frage der Haltung zu den »Volksrepubliken« Donezk und Lugansk gehen die Positionen auseinander. In dem Vortrag wird es sowohl um die Dynamik der Antikriegsproteste als auch um die verschiedenen Analysen der Kriegsursachen durch die Oppositionellen und schließlich um die Rezeption der russischen Protestaktionen in Deutschland gehen. Ewgeniy Kasakow, Historiker, schreibt unter anderem für Osteuropa, Blätter für deutsche und internationale Politik und testcard. Mittwoch, 4. Mai 2022, 19.00 Uhr, Rote Flora
Diskussionsveranstaltung
Deutschland, der Westen
und die reaktionäre Internationale: eine Diskussion
Einig sind sich beide Diskutanten in der Zurückweisung eines Zombie-Antiimperialismus, der Russland als bloßes Opfer übler NATO-Machenschaften verteidigt. Wer in dieser Lage nicht bloß Propaganda betreiben will, sieht sich schnell mit einigen drängenden Fragen konfrontiert: Wie gut passt die Diagnose einer Konfrontation zwischen freiheitlich-westlichem Kapitalismus und Autokratie, die nach 9/11 in Bezug auf den Islamismus populär wurde, auf die Konfrontation in Osteuropa? Ist Russland unter Putin ein Antagonist des Westens oder vielmehr dessen gelehrigster Schüler – und steht ihm genau deswegen in Feindschaft gegenüber? Was wäre in der gegenwärtigen Weltlage überhaupt »der Westen« – dem ja nicht zuletzt irgendwie auch Deutschland angehört? Und was heißt das für die beliebte Parole vom Hauptfeind, der im eigenen Land stehe? Es diskutieren: Jörn Schulz (Redakteur Jungle World) und Lars Quadfasel (HSB) Mittwoch, 18. Mai 2022, 19.00 Uhr, Rote Flora
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Letztes Update: 2025-05-04